Derbysieg in Trier

Mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Trier stand mit Sicherheit eins der Highlights in dieser Saison an. Es war Derbyzeit! Und es sollte ein unvergessliches werden.

Die ersten BierWölfe trafen sich an diesem Samstagmorgen bereits um 9 Uhr, um nach Merzig zum Frühschoppen zu fahren. Rund zwei Stunden später rollte dann auch der Sonderzug, mit ca. 500 blau schwarzen Anhängern, Richtung ältester Stadt Deutschlands los. Auch der Großteil der an diesem Tag anwesenden BierWölfe befand sich im Zug, doch aufgrund der Früh Schopper erstmal verteilt. Erst am Bahnhof, wo noch zwei Mitglieder begrüßt werden konnten, die schon am Vortag nach Trier anreisten, trat man das erste Mal an diesem Tag geschlossen auf. Auch später im Stadion verfolgte man das Spiel geschlossen als Gruppe.

Das Derby vor knapp 5.300 Zuschauern, davon knapp 2.000 aus Saarbrücken, war angerichtet. Die Partie wurde nach knapp 10 Minuten mit der ersten Großchance für Trier richtig eröffnet. Die Abseitsfalle unserer Viererkette schnappte nicht zu und plötzlich stand ein Trierer völlig frei vor unserem Tor. Doch Hohs konnte den Schuss parieren, der anschließende Nachschuss wurde kläglich vergeben. Nach 19:03 Minuten nahm dann auch der Gästeblock akustisch am Spiel teil, untermauert mit dem Zünden von Pyrotechnik. An dieser Stelle ist jedem selbst überlassen wie er zum Thema Pyrotechnik im Stadion steht. In der Folge gab es viel Geplänkel im Mittelfeld, der FCS dabei mit mehr Spielanteilen (gefühlt 80-90 % Ballbesitz), Trier mit mehr Chancen. In den letzten 15 Minuten wurde Trier dann aber nochmal deutlich besser und konnte die ein oder andere gute Chance verzeichnen, ein Torerfolg sprang aber dabei nicht heraus, denn entweder scheiterten die Hausherren an einem heute sehr starken Hohs oder an der eigenen mangelnden Chancenverwertung. Ein durchaus glückliches 0-0 zur Pause, nach vorne war das Spiel unserer Jungs auch enttäuschend bis hier hin.

Die Stimmung unter den BierWölfen im Block riss aber durch das eher maue Spiel nicht ab. Der Alkoholpegel einiger Mitglieder sollte zur Halbzeit auch höher sein wie die Chancenanzahl unserer Mannschaft auf dem Platz.

Nach 15 Minuten Pause standen die Mannschaften dann eigentlich zum Wiederanpfiff bereit, doch daraus wurde erstmal nichts. Der Grund war eine Pyro- und Rauchbombeneinlage im Gästeblock. Der Schiri schickte beide Mannschaften erstmal wieder in die Kabine, nach gut 10 Minuten Unterbrechung ging es dann mit der zweiten Halbzeit weiter. Auch in der zweiten Halbzeit war Trier bissiger und aggressiver und hatte nach 10 Minuten erneut eine Riesenchance. Ein Trierer kam völlig frei aus 5 Metern zum Abschluss, aber Chrappan konnte sensationell auf der Linie nochmal retten. Nach 62. Minuten wurde der Spielverlauf dann aber auf den Kopf gestellt. Okoronkwo mit dem Pass auf Mendy, der in Richtung Grundlinie lief und dort quer legte zu Sökler. Der hatte keine Mühe den Ball zur überraschenden Führung für uns im leeren Tor unter zu bringen. Doch auch diese brachte keine Sicherheit, im Gegenteil. Nur 5 Minuten danach die nächste Riesenchance für Trier. Ein Trierer kommt völlig frei (nach zuvor grenzwertigem Einsatz gegen Döringer) im Strafraum zum Kopfball und setzt den Ball an den Innenpfosten, von wo der Ball in die Arme von Hohs rollt. Nach 70 Minuten sollten die Gastgeber aber dann zum verdienten Ausgleich kommen. Wieder tauchten zwei Trierer völlig frei vor Hohs auf, ein Querpass auf Hammel führte dann zum 1-1.

Es sollte aber erstmal die letzte Aktion des Spiels sein, denn wieder wurde die Partie unterbrochen. Diesmal rauchte es im Trierer Block und da diesmal auch Pyrotechnik auf den Rasen flog, schickte der Schiedsrichter erneut die Mannschaften in die Kabinen. Diesmal dauerte die Unterbrechung auch deutlich länger als beim ersten Mal. Der Stimmung unter den BierWölfen und den restlichen Fans tat dies aber kein Abbruch, ein Bier nach dem anderen trinkend wurde dann auch ein Ballermann Hit kurzerhand um getextet in „Scheiß drauf, Trier ist nur einmal im Jahr“. Nach über 15 Minuten Pause ging es dann endlich auf dem Platz wieder weiter, mit der Ankündigung, dass bei der nächsten Aktion die Partie abgebrochen wird.

Doch wer hoffte, dass sich die Mannschaft endlich wach rüttelt mit dieser Pause der wurde leider eines besseren belehrt. Denn nach 77 Minuten ging Trier dann, leider verdient, in Führung. Zum X-ten Mal stand ein Trierer frei vor Hohs, der diesmal überlupft wird, am langen Pfosten wartete erneut Hammel der den Ball ohne Probleme über die Linie drückte. Als die Trierer schon „Derbysieger“ sangen und auch viele der blau schwarzen Fans schon abgeschlossen hatten, zeigte die Mannschaft mal wieder welchen Charakter sie doch hat. In den letzten Minuten wurde nochmal alles nach vorne geworfen und nach einer abgefälschten Flanke von Fießer besorgte Luz per Kopfball doch noch den Ausgleich. Jetzt wollten unsere Jungs auch noch den Sieg und versuchten in der Nachspielzeit noch einen letzten Angriff. Der eingewechselte Willsch geht mit dem Ball in den Strafraum, an Freund und Feind vorbei rollt er an den langen Pfosten wo Luksik wartete. Der zog direkt ab, traf den Ball zwar nicht richtig, trotzdem hoppelte er ins Tor! In diesem Moment kannte der Jubel im Gästeblock natürlich keine Grenzen und zum Teil wildfremde Menschen lagen sich vor lauter Freude in den Armen. Das Spiel wurde nicht mehr angepfiffen der Derbysieg mit der letzten Aktion war perfekt. Was für ein unfassbares Spiel und was für ein geiles Gefühl zum Schluss!

Nachdem die Mannschaft dann nochmal ausgiebig gefeiert wurde ging es dann zurück zum Bahnhof. Nach einem bis dahin langen Tag war die Stimmung auf der Rückfahrt ein bisschen ruhiger, aber wegen des unfassbaren Sieges fuhren alle glücklich nach Hause. Genau wegen solcher Spiele lieben wir diesen Sport und diesen Verein doch so sehr! Gegen 19 Uhr wurde dann der Hauptbahnhof in Saarbrücken wieder erreicht und auch der Weg der BierWölfe trennte sich spätestens hier und der Abend wurde unterschiedlich verbracht. Es war aber für alle ein unvergesslicher Tag.

Hier findet ihr noch die Bilder zum Derbysieg.

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