Es war Derbytime! FC Homburg gegen den 1. FC Saarbrücken. Kein anderes Spiel im Saarland lässt die Massen, in den letzten Jahren, so elektrisieren wie dieses Spiel. Die Vorfreude auf dieses Spiel war dementsprechend besonders hoch.
Für das Wolfsrudel, das heute besonders zahlreich vertreten war, ging es an diesem Derby Tag mit der Dampfeisenbahn Richtung Planet der Affen. Gestärkt mit dem wichtigsten Nahrungsmittel für einen BierWolf, rollte der Zug gegen halb 12 los, wie es sich für die Bahn gehört also mit Verspätung. Der Stimmung tat das aber natürlich keinen Abbruch, die war wie immer sehr ausgelassen. Nach gerade mal knapp 20 Minuten, aber mit leerer Bier Palette, kamen wir dann in diesem komischen Ort an, der anschließende Fußmarsch vom Bahnhof zum Stadion verlief dann ohne nennenswerte Ereignisse. Im Stadion angekommen wurde dann erstmal unsere Zaunfahne gehisst um das Stadion etwas schöner zu machen und nach einer kulinarischen Stärkung ging es dann auch endlich los.
Nach den letzten, eher enttäuschenden Auftritten, waren wir natürlich alle gespannt welches Gesicht unsere Mannschaft dieses Mal zeigen wird. Und zunächst sah es auch gut aus was wir zu sehen bekamen, unsere Jungs kamen mit viel Schwung in die Partie, die knapp 10 Minuten später begann. So hatte Puclin bereits in der ersten Minute die erste Chance für die Blau-Schwarzen, Florian Fromlowitz war aber zur Stelle. Die Heimmannschaft brauchte, wie schon im letzten Jahr, gut 10-15 Minuten bis sie im Spiel ankamen. Doch auch danach hatte erstmal der FC die klareren Torchancen. So vergab Taylor in der 19 Minute die bis dato beste. Aus knapp 11 Meter kommt er ganz frei zum Kopfball, Fromlowitz kann den Ball gerade noch über die Latte lenken. Homburg bekam mit zunehmender Spieldauer die Partie mehr in den Griff und kam dann selbst zu Chancen. Die beste vergab Noll nach einer Ecke, dessen Kopfball Kiefer von der Linie retten muss. Ein Tor sollte aber bis zur Halbzeit nicht mehr fallen, so blieb es also beim 0-0.
Richtige Derbyatmosphäre wollte aber irgendwie nicht aufkommen. Weder auf dem Platz noch auf den Rängen sprang der Funke über. Das mag auch am bisher eher schleppenden Saisonverlauf gelegen haben, auch die Zuschauerzahl vor „nur“ knapp 6.000 lässt sich daran erklären.
In der zweiten Halbzeit war dann zu Beginn mehr Tempo drin, diesmal kam Homburg besser aus der Kabine. Für den ersten Schockmoment sorgte in der 51 Minute Kröner, der im Strafraum in bester Schussposition zum Abschluss kam. Zum Glück für uns hatte er aber in dieser Situation einen noch schlechteren Abschluss als unsere Stürmer in den letzten Wochen und so drosch er den Ball mehrere Meter übers Tor. Nur zwei Minuten später hatte Taylor dann die zu diesem Zeitpunkt beste Chance im Spiel. Nach einem großen Fehler von Nils Fischer hatte der US-Amerikaner freie Bahn, lupfte den Ball am Torwart, aber leider auch Zentimeter am Tor vorbei, was für eine Chance! Für die größte Unterhaltung sorgte in dieser Phase aber jemand anderes. Am Pufferblock bepöbelten sich Fans beider Lager, die Polizei dazwischen wirkte ein wenig Ratlos was denn jetzt zu tun ist. Ein herrliches Spektakel, was fast 10 Minuten ging und erst mit Hilfe der Fanbetreuung beider Mannschaften und der Zivilpolizei aufgelöst werden konnte. Auf dem Rasen entspannte sich die Partie wieder etwas und in der Schlussphase wurde es meist nur noch bei Standards gefährlich. Aber weder auf der einen, noch auf der anderen Seite führten diese zu einem Tor. Für den größten Schreck sorgte wiederum Noll, der wenige Meter vorm Tor an Hohs scheiterte. Am Ende stand also die Null auf beiden Seiten, unterm Strich sollte man damit zufrieden sein.
Unsere Mannschaft hat eigentlich gut und mit viel Schwung begonnen. Als Homburg dann aber im Spiel ankam, häuften sich die Fehlpässe und das Spiel nach vorne wurde schleppender. Erst zum Ende der Partie konnte man wieder Druck entwickeln. Dazwischen hat es Homburg phasenweise gut gemacht und war dem Führungstreffer gefühlt näher. Doch im Vergleich zu den letzten Auswärtsspielen standen wir diesmal wieder kompakter. Insgesamt ein ordentliches Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten und einem gerechten Remis. Trotzdem ist weiterhin Luft nach oben, gerade für die Ansprüche die man sich selbst stellt.
Lobenswert sei auch zu erwähnen, dass diesmal wieder alle Spieler an den Zaun kamen, hoffentlich keine Ausnahme! Das sich einige Fans dann aber zu Beleidigungen gegen die eigenen(!) Spieler hinreißen ließen darf nicht sein. Bei aller Enttäuschung über die momentane Situation, niemand sollte persönlich beleidigt werden! Da brauch man sich leider nicht zu wundern, wenn die Spieler irgendwann kein Bock mehr haben an den Zaun zu kommen.
Die größte Glanzleistung lieferte aber die Polizei nach der Partie ab. Normal werden die Zugfahrer immer vorm Stadion gesammelt um dann gemeinsam zurückzulaufen. Das hielten die Beamten gestern aber nicht für notwendig und so überließ man mehr oder weniger jeden seinem Schicksal. So war es auch kein Wunder das es unterwegs noch zu einer Schlägerei kam. Hier hat die Staatsmacht komplett versagt!
Um kurz vor 6 erreichten wir dann auch unsere geliebte Stadt wieder und so war das Derby auch wieder Geschichte. Einige BierWölfe feierten anschließend noch gemeinsam bis tief in die Nacht und sorgten so für einen gelungenen Abend.
In unserer Galerie findet ihr wie gewohnt die Bilder zum Spiel.