„BierWölfe meets…“ Ab sofort werden sich die Saarbrücker BierWölfe in regelmäßigen Abständen mit Menschen treffen, die beim FCS auf unterschiedliche Art und Weise in den letzten Jahren in Erscheinung getreten sind. Beginnen werden wir heute mit „Saarkasmus“ Rolf. Er geht seit über 26 Jahren zum FC, hat inzwischen ein eigenes Museum und zählt zu den wenigen Allesfahrern. Für uns hat er sich jetzt ein wenig Zeit für ein Interview und eine kleine Führung durch sein FCS Museum genommen.
BierWölfe: Hallo Rolf! Erstmal vielen Dank das du dir Zeit für uns genommen hast. Für viele bist du ja eher unter „Saarkasmus“ Rolf bzw. wegen deiner Zaunfahne „FCS Freunde Saarkasmus“ bekannt. Wie kam es denn zu diesem Namen?
Rolf: Die Idee kam nach dem Abstieg 2007 aus der Regionalliga in Stuttgart. Ein Kumpel und ich wollten eigentlich zum Länderspiel in Nürnberg. Vor lauter Wut über den Abstieg flogen die Karten aber zwischen Karlsruhe und Pirmasens aus dem Fenster. Wir überlegten uns dann lieber, wie wir in dieser dunklen Stunde unsere Verbundenheit zum Verein zeigen können und kamen dann auf die Idee, nach dem Motto grad se läds, eine Zaunfahne zu machen! Als wir uns dann gemeinsam einen Namen überlegten, suchten wir nach einem den noch niemand hatte. Wir sind dann auf FCS Freunde Saarkasmus gekommen, da ich gerne Sarkastisch bin passte das also. Die Fahne haben wir dann für 200 € in der Schweiz machen lassen und schon beim ersten Oberligaspiel in Neunkirchen hing sie. Leider geht der Mitbegründer der Fahne heute nur noch selten zu den Spielen.
BierWölfe: Wie bist du denn eigentlich einst zum FC gekommen und was war dein erstes Spiel?
Rolf: Mein erstes Spiel war am 11.06.1989 gegen Fortuna Köln, mein zweites dann gleich das Relegationsspiel gegen Eintracht Frankfurt. Ein Schulkamerad hatte damals mein Interesse geweckt. Eigentlich wollte ich schon früher zu einem Spiel aber meine Mutter hatte es mir erst verboten, wegen den bösen Fußballfans. Glücklicherweise ging mein Kumpel aber immer mit seinem Vater ins Stadion, der ihr dann versprach auf mich aufzupassen. So konnte ich meine Mutter überreden.
BierWölfe: Du hast seit 2006 kein Spiel mehr vom FCS verpasst. Macht es dir eigentlich noch Spaß überall hinzufahren oder ist auch ein gewisser Zwang dabei?
Rolf: Nein, ein Zwang ist nicht dabei. Ich mache das auch nicht um damit anzugeben. Ich liebe es einfach meinen Verein überall zu unterstützen.
BierWölfe: Hast du diese Serie geplant oder entstand sie durch Zufall?
Rolf: Nein geplant war sie nicht. Ich hatte davor schon 2-3 Jahre kein Spiel verpasst und es hat sich dann einfach so ergeben.
BierWölfe: In all dieser Zeit hast du schon viel erlebt. Was war denn bisher dein schönster Moment mit unserem Verein?
Rolf: Das ist schwer zu sagen. Es gab mit Sicherheit schon viele schöne und unvergessliche Momente. In den letzten Jahren fällt mir da zum Beispiel das 7:0 in Jena ein. So ein Spiel erlebst du vielleicht ein-, zweimal in deinem Fan Leben. Auch das ganze drum herum machte das Spiel damals so besonders. Oder ich erinnere mich noch an ein 7:1 freitags abends gegen Osnabrück. Es hat geschüttet wie aus Eimern und es waren vielleicht 1500 Zuschauer da. Auch die Zeit in der Bundesliga, insbesondere das Spiel gegen Bremen, war etwas ganz besonderes. Generell hat jede Saison ihre Highlights, deswegen fällt es da schwer etwas heraus zu heben. Die schönste Zeit war aber in der Oberliga unter Dieter Ferner (u. a. Kuchenverkauf in Waldalgesheim, Fußballtempel in Rossbach).
BierWölfe: Wo siehst du unseren FCS denn sportlich in 10 Jahren?
Rolf: Unter Ostermann in der Regionalliga oder noch tiefer. Unter ihm habe ich keine große Hoffnung, dass sich viel zum positiven ändert. Ich spreche HO nicht das blau-schwarze Herz ab, aber er vertraut seit 20 Jahren den falschen Leuten. Es muss was passieren beim FCS!
BierWölfe: Zum Thema Umbau des Ludwigspark gibt es viele Meinungen, wie ist denn deine?
Rolf: Mir hat es nie was ausgemacht im Batsch zu stehen, auf versiffte Klos zu gehen und mir hätte es auch die nächsten 20 Jahre nichts ausgemacht. Mir hätte es auch völlig gereicht, wenn man ein Dach über den E-Block gezogen hätte oder das Sportfeld renoviert hätte. Ich habe nämlich die Befürchtung, wenn wir mal in Elversberg sind, das wir dort nicht mehr rauskommen.
BierWölfe: Kommen wir wieder zu dir, wie kam es denn zum FCS Museum?
Rolf: Naja es fing an mit einem Schal, dann kamen Wimpel hinzu. Irgendwann wurde dann alles in Kisten gelagert. Nach einer Zeit dachte ich mir in Kisten sieht es aber doof aus und es kam alles an die Wand. So entwickelte sich das dann mit der Zeit, inzwischen ist ein ganzes Zimmer draus geworden und bald werde ich vermutlich den Keller ausbauen müssen um 2 Zimmer zu haben. Ich schaue auch täglich bei eBay und eBay Kleinanzeigen nach neuen Dingen, die mir in meiner großen Sammlung noch fehlen.
BierWölfe: Was ist denn dein ältestes Utensil?
Rolf: Eine Eintrittskarte vom Endspiel 1952 um die deutsche Meisterschaft gegen Stuttgart, die ich über einen Kollegen bekommen hab.
BierWölfe: Hast du auch einen Lieblingsartikel?
Rolf: Direkt nicht. An jedem Artikel hängt eine besondere Geschichte dran. Das alte Jägermeister Trikot liegt mir aber schon sehr am Herzen. Es ist auch der teuerste Artikel der Sammlung.
BierWölfe: Darf den generell jeder mal vorbeischauen in deinem Museum oder zeigst du es nur ausgewählten Menschen?
Rolf: Naja Homburger und Lautrer dürfen natürlich nicht rein. Ansonsten darf eigentlich jeder FCS Fan rein, der mich im Stadion anspricht, ich verlange auch keinen Eintritt dafür.
BierWölfe: Einige deiner Weggefährten nennen dich auch gern mal „Spalter“. Du hast sogar ein T-Shirt auf dem das drauf steht. Wie kam es denn dazu und spaltest du tatsächlich den Verein?
Rolf: Das ganze entstand auf einer Mitgliederversammlung vor ein paar Jahren. Ich konnte mein sarkastisches Mundwerk mal wieder nicht halten, woraufhin von Herrn Klimmt die Aussage „Ihr seid die Spalter des Vereins“ kam. Und so war das „Spalter“ auch schon geboren. Ich ließ mir dann besagtes T-Shirt machen und trage es seitdem auf jeder Mitgliederversammlung. Spalten tu ich den Verein aber nicht, ich hinterfrage ihn aber gerne und das wird auch immer so bleiben.
BierWölfe: Möchtest du zum Schluss noch selbst etwas sagen?
Rolf: Ich möchte mich erst mal bei euch bedanken, dass ihr vorbeigekommen seid. Ich finde es toll das in der jetzigen Zeit, in der sich immer mehr vom FCS abwenden, noch Fans da sind, die einen Fanclub gründen. Davor habe ich großen Respekt! Ich hoffe nur die nächste Zeit wird sportlich erfolgreicher für euch der Start war ja etwas holprig. Bedanken möchte ich mich auch bei den vielen Freunden, die ich in den letzten Jahren kennen gelernt habe, für die gemeinsame Zeit beim FCS bisher und bei den Boys, die mich als Nichtmitglied oft zu den Auswärtsspielen mitgenommen haben. Ein besonderer Dank zum Schluss gilt meiner Freundin Nina, das sie Verständnis für meine FC Macken hat und dafür das ich am Wochenende selten da war/bin.
Fotos haben wir natürlich auch gemacht. Ihr findet sie wie immer in unserer Galerie.
Danke für Euren Besuch und macht weiter so ! Ich bin stolz auf euch !
Vielleicht werden ja irgendwann mal die saarkastischen Bierwölfe aus dem Wald kommen 🙂
Bis bald
De Rolf
Ho find dein Museum richtig geil hammer .